Ein Grossteil der Fahrzeugflotte der Forchbahn hat seine Nutzungsdauer erreicht und muss deshalb ersetzt werden. Um die Anforderungen gemäss Behindertengleichstellungsgesetz zu erfüllen, werden Niederflurfahrzeuge beschafft. Für die Bewältigung des wachsenden Verkehrsaufkommens auf der Forchbahn-Strecke werden zudem grössere Passagierkapazitäten benötigt und deshalb über die gesamte Tageszeit längere Kompositionen im Einsatz stehen. Das 1969 erstellte Depot für den Fahrzeugunterhalt entspricht nicht mehr den aktuellen sicherheits- und arbeitsrechtlichen Normen und Vorgaben. Der Platz für den Unterhalt der grösseren Anzahl an Fahrzeugen mit längeren Fahrzeugkonzepten reicht im bisherigen Depot nicht aus. Mit einem Neubau wird der Fahrzeugunterhalt wieder entsprechend der Anforderungen organisierbar und ermöglicht den bestmöglichen Werterhalt der Fahrzeugflotte. Ein grosser Vorteil eines kompletten Neubaus auf der Forch ist dessen ideale Gleis- und Strassenanbindung. Die bestehende Anlage wird zu einer reinen Abstellanlage umgebaut.
Das neue Instandhaltungszentrum – kurz IHZ – umfasst vier Gleise für den Fahrzeugunterhalt und ein Verladegleis. Zudem sind technische Werkstätten für die Fahrzeuginstandhaltung, Lager- und Logistikräume, Büro-, Sozialräume und Sitzungszimmer darin untergebracht. Das Erdgeschoss ist für die Fahrzeuginstandhaltung vorgesehen. Hier befinden sich die vier Gleise für die Instandhaltung der Schienenfahrzeuge: ein Innengrundreinigungs- und Revisionsgleis, ein Reparaturgleis (mit Unterflurdrehbank, Hebeanlage, Drehgestell-Absenkanlage sowie Krananlage) und zwei Servicegleise (mit Dacharbeitsstand, Mittel- und Seitengrube sowie Krananlage). Die verschiedenen Infrastrukturräume (Garderoben, Trockenschränke, Wasch- und Sanitärräume) werden im Zwischengeschoss angeordnet. Im Untergeschoss des IHZ kommen technische Werkstätten für den Streckenunterhalt, das Paletten-Lager, das Drehgestell-Lager sowie Gebäudetechnikräume zu liegen. Die Büros und Aufenthaltsräume sind im zweigeschossigen Kopfbau vorgesehen. Die Instandhaltungsgleise werden über zwei Brücken an die Stammstrecke mit je einem Anschluss in Richtung Stadelhofen und Esslingen angebunden.
Fakten zum IHZ in der Übersicht
Terminplan
Das Vorprojekt wird im 1. Quartal 2025 abgeschlossen. Im Anschluss erfolgt die Erarbeitung des Bauprojekts. Es ist vorgesehen, im Jahr 2026 das Plangenehmigungsverfahren (PGV) beim Bundesamt für Verkehr (BAV) zu starten. In diesem Rahmen findet dann auch die öffentliche Auflage statt. Der Baubeginn ist für 2027 vorgesehen, die Inbetriebnahme erfolgt ab Ende 2029.
Kundennutzen
Das neue Instandhaltungszentrums Forch ist ein Schlüsselprojekt für die Forchbahn. Es ermöglicht einen effizienten und sicheren Fahrzeugunterhalt und ist auch ein wichtiger Baustein im Zusammenhang mit der anstehenden Beschaffung von neuen Kursfahrzeugen, die dem höheren Passagieraufkommen Rechnung tragen und so die gewohnt hohe Sicherheit und den Komfort für die Passagiere der «Frieda» auch künftig sicherstellen. Schliesslich ermöglicht der Neubau die bauliche Bereinigung der heutigen Provisorien, den Umbau der Abstellanlage sowie die Erneuerung des Bahnhofs Forch.