Durch die Doppelspur können die Züge nicht nur kreuzen, sondern auch überholen. Damit werden in Spitzenzeiten die von Zürich kommenden Schnellzüge nicht mehr durch vorausfahrende, verspätete Regionalzüge behindert. Die Doppelspur ermöglicht, beide Züge parallel in den Knoten Forch zu führen und die Fahrplanstabilität zu erhöhen.
Die Schienen und Fahrleitungen sind abgenutzt, die Holzschwellen morsch, der Schotter ist verrieben und die Signale sind veraltet. Zudem muss die Haltestelle Neue Forch den Anforderungen des Behindertengleichstellungsgesetzes entsprechend angepasst werden.
Jahr für Jahr befördert die Forchbahn mehr Passagiere. Um die nötige Flexibilität zu haben, auf Verspätungen reagieren zu können und den Betrieb somit stabil und sicher zu bewältigen, wird der Abschnitt zwischen den Stationen Neue Forch und Forch doppelspurig.
Zwischen den Haltestellen Neue Forch und Forch wird die eingleisige Anlage um ein Gleis erweitert. Dabei wird das bestehende Gleis an gleicher Lage ersetzt. Mit einem Minimalabstand von 3,20 Meter wird sĂĽdlich des bestehenden Gleises ein zweites neues erstellt.
Damit das zweite Gleis gebaut werden kann, werden die vorhandenen Terrainunterschiede entlang der südlichen Liegenschaften vorgängig mit Stützmauern oder Dammschüttungen höhenmässig ausgeglichen. Für den Bau des zweiten Gleises ist entlang der südlichen Liegenschaften ein Landerwerb notwendig. Das neue Gleis weist die gleiche Höhenlage wie das bestehende auf. Zwischen der Kurve Rigiblick und dem Bahnhof Forch werden die beiden Gleise mit einem neuen Gleiswechsel verbunden. Die Weiche beim Restaurant Neue Forch wird hinfällig und zurückgebaut.
Die Haltestelle Neue Forch muss wegen der neuen Gleislage vollständig abgebrochen und – um rund 30 m in Richtung Zürich verschoben – behindertengerecht neu aufgebaut werden. Sie erhält eine neue Rampe, die den Zugang zur Haltestelle nach den Vorgaben des Behindertengleichstellungsgesetzes gewährleistet. Auch die Personenunterführung wird vollständig abgebrochen und neu erstellt, wobei sie auch auf der Nordseite eine Rampe erhält.
Warum wird die Bahn nicht unter den Boden verlegt?
Der Bau eines Doppelspurtunnels in diesem Bereich käme mit rund 150-200 Mio. Franken massiv teurer als die vergleichbare oberirdische Variante. Diese Mehrkosten wären unverhältnismässig und würden nicht vom BAV getragen. Alleine der notwendige Busersatzbetrieb generierte Mehrkosten in der Höhe von fast 50 Mio. Franken. Ausserdem würde sich die Bauzeit von zwei auf vier Jahre erhöhen und eine massiv höhere Lärmimmission und Beeinträchtigung der Nachbarschaft zur Folge haben.
Bei der Realisation der Tunnellösung müsste das Restaurant Neue Forch abgebrochen werden und ein Neubau scheint mit dem aktuellen Quartierplan nicht möglich.
Fakten zur Doppelspur in der Ăśbersicht
Terminplan
Die Vorprojektphase soll bis Ende 2021 abgeschlossen sein. Bis im Herbst 2023 wird das Auflageprojekt ausgearbeitet und bis Mitte 2024 soll der Land- und Rechtserwerb mit den betroffenen Grundeigentümern geregelt sein. Im Jahr 2024 soll die öffentliche Projektauflage und im Sommer die Bauausschreibungen erfolgen. Die Baubewilligung wird nicht vor Dezember 2026 erwartet.
Es ist vorgesehen, im Sommer 2027 mit dem Bau zu beginnen. Zuerst werden die Stützmauern und Dammschüttungen für das neue Gleis 1 realisiert. Gleichzeitig wird die Südhälfte der Personenunterführung, die Rampe zum Perron und die Perronhälfte zum Gleis 1 erstellt. Anschliessend erfolgt der Einbau des Oberbaus im Gleis 1 inkl. Fahrleitungen und Signalanlagen bis Sommer 2028. Nach der Betriebsumstellung auf Gleis 1 erfolgt ab Herbst 2028 der Abbruch und Neubau des Oberbaus im Gleis 2, zusammen mit dem Bau der nördlichen Hälfte der Personenunterführung und der Perronhälfte zum Gleis 2. Inklusive der Montage der Haltestellenausrüstung soll der Bau bis Mitte 2029 fertiggestellt sein und im Sommer 2029 doppelspurig in Betrieb genommen werden. Der Rückbau der Installationsflächen und die Fertigstellungsarbeiten sollen dann noch bis Ende 2029 dauern.
Kundennutzen
- Deutlich erhöhte Fahrplanstabilität durch die Doppelspur.
- Behindertengerechter Zugang zum Bahnhof Neue Forch nach der umfassenden Sanierung.
- Kaum Einschränkungen während der gesamten Bauzeit.