Das Eisenbahngesetz und die entsprechende Eisenbahnverordnung schreiben seit 2003 vor, dass Bahnübergänge gesichert werden müssen. Das Bundesamt für Verkehr verlangte von der Forchbahn AG dementsprechend bis Ende 2014 ein vollständiges Plangenehmigungs- oder Baugesuch zur Sicherung der Bahnübergänge. Die Plangenehmigungsverfügungen für die Bahnübergänge Binz- und Trichterhauserstrasse wurden im Jahr 2020 ausgestellt.
Die Lokführer der Forchbahn beobachten regelmässig Fahrzeuge, die die Kreuzung bei Rot noch überfahren. Mehrfach kommt es beinahe zu Kollisionen. Die heutige Anlage kann Unfälle nicht mit der geforderten Sicherheit vermeiden. Die Forchbahn fährt mit teilweise bis zu 50 km/h über diese Kreuzungen. Ein Zug ist schwerer und träger als ein Auto und der Bremsweg entsprechend lang – auch bei einem Notstopp. Muss ein Notstopp eingeleitet werden, sind stehende Fahrgäste im Zug akut gefährdet.
Die Forchbahn verkehrt zwischen Rehalp und Esslingen durchgehend als Eisenbahn. Damit kann sie schneller fahren und einen stabilen Fahrplan anbieten. Zwischen Rehalp und Stadelhofen verkehrt die Forchbahn als Strassenbahn. Dazu muss sie jederzeit vor einem festsitzenden Hindernis anhalten können, was die durchschnittliche Fahrgeschwindigkeit stark reduziert. Monatlich müssen durchschnittliche zwei Kollisionen mit unvorsichtigen Verkehrsteilnehmenden konstatiert werden. Diese sind mit Streckenblockierungen und Verspätungen verbunden. Der Verzicht auf Schrankenanlagen bei den noch nicht gesicherten Bahnübergängen hätte zur Folge, dass die Züge die Bahnübergänge mit stark reduzierter Geschwindigkeit befahren müssten und damit eine längere Rotlichtphase für die anderen Verkehrsteilnehmenden zur Folge hätte. Kollisionen wären weiterhin nicht ausgeschlossen.
Die Diskussion über Strassenbahnbetrieb, also reiner Ortsverkehr, oder Eisenbahnbetrieb hat die Forchbahn im Verwaltungsrat, in dem auch die Gemeinden vertreten sind, intensiv geführt. Der Verwaltungsrat kam zum Schluss, dass die Vorteile des Zugbetriebs überwiegen.
Fakten zu sicheren Bahnübergängen in der Übersicht
Terminplan
Voraussichtlich erfolgt der Baustart im Herbst 2023. Die Arbeiten sollen bis 2025 abgeschlossen sein.
Kundennutzen
- Kollisionen zwischen Zügen und den Verkehrsteilnehmenden auf dem Bahnübergang werden durch die Schrankanlagen vermieden.
- Die Vorgaben des Eisenbahngesetzes werden erfüllt.