
Auf einen Blick
Gehzeit 2 Stunden
Höhenmeter 70 m aufwärts, 330 m abwärts
Route
Forch – Kaltenstein – Wangen – Tobelmüli – Küsnachter Tobel mit Drachenhöhle und Burgruine Wulp – Alexanderstein – Küsnachter Horn
Von der Forch aus folgen wir dem Wegweiser zum Küsnachter Tobel. Unter der Autostrasse hindurch geht es zum Weiler Wangen. Bald führt eine Treppe von der Strasse rechts zum Bach hinunter. Augenblicklich sind wir in einer anderen Welt. Der Weg folgt dem leise plätschernden Bach. Insgesamt 70 Treppenstufen haben die Küsnachter eingebaut. Denn aus dem Bächlein kann nach Unwettern ein reissendes Gewässer werden.
Nach der Tobelmüli ist es nicht mehr weit zur Drachenhöhle. Ihr Eingang gähnt rechts oben am steilen Hang neben der Treppe zur Kunsteisbahn Küsnacht. Eine gruselige Geschichte für die Kinder: Vor langer Zeit hauste in der Höhle ein Drache. Er verwüstete immer wieder die Häuser im Dorf. Ein frommer Ritter anerbot sich, den Drachen zu töten. Doch die feuerrot glühenden Augen in der Höhle erschreckten ihn so sehr, dass er in Todesangst die Jungfrau Maria zu Hilfe rief, die den Drachen mit einem diamantenen Halsband an die Felswand kettete.
Mit dem wütenden Drachen ist vielleicht auch der Tobelbach gemeint. Im Juli 1778 verwüstete er nach einem starken Gewitter das Dorf. Die Flut zerstörte viele Häuser, tötete über 60 Menschen und schwemmte aus dem Friedhof Gebeine und Särge in den See.
Nach der nächsten Brücke steigen wir steil zur Burgruine Wulp hinauf. Dieser Hügel war schon in der späten Bronzezeit besiedelt und wurde später durch die Römer als Stützpunkt genutzt. Im Hochmittelalter war die Wulp Regierungssitz der Freiherren von Regensberg. Belagert und zerstört wurde sie 1267 durch die Zürcher unter Rudolf von Habsburg. Bei schönem Wetter lohnt sich eine Rast an der Feuerstelle.
Hoch über dem Tobel geht es Richtung Küsnacht. Bei den ersten Häusern liegt eine hölzerne Treppe, die dem Bach entlang steil hinunter führt. Ein fünf Meter hoher Findling aus der Eiszeit – der Alexanderstein, benannt nach dem Küsnachter Geologen Alexander Wettstein – kommt in Sicht. Früher nannte man ihn wegen seiner Form auch «Wöschhüüsli-Stei». Aus kleineren Findlingen hat der Verschönerungsverein tobelabwärts einen Geologielehrpfad gemacht.
Wir folgen dem Wegweiser «Schiffstation». Die Häuser nach dem Ortsmuseum gehören zu den ältesten der Seegemeinde. Eine Markierung am Haus «Am Bach 7» unterhalb der Alten Landstrasse zeigt, wie hoch das Wasser im Katastrophenjahr 1778 stand. Unter der Bahnlinie hindurch erreichen wir das Haus «Untere Dorfstrasse 2», auf dem die Hochwasserlinie von 1878 sichtbar ist. Damals hatte der Bach den ganzen unteren Dorfteil überschwemmt.
Nach der Unterführung öffnet sich der Park des Küsnachter Horns. An der nahen Schifflände lädt das Hotel Sonne zur Einkehr. Je nach Tageszeit kann man nun per Schiff oder Bahn heimfahren.
Hin- und Rückreise
Hinreise ab Zürich Stadelhofen Forchbahn (S18) bis Station Forch
Rückreise Mit dem Zug ab Bahnhof Küsnacht oder mit dem Schiff ab Schiffstation Küsnacht