Forchbahn (de-CH)

Mitarbeitende

Wenn die Zusammenarbeit Freude macht

27.02.2025

Tobias Müller, Projektleiter Infrastruktur, arbeitet seit acht Jahren für die Forchbahn Bauprojekte aus und leitet diese. Er verrät, warum er jeden Morgen gerne aufsteht. Und was es braucht, um seinen Karriereweg einzuschlagen.

Am Anfang seiner Zeit bei der Forchbahn machte Tobias Müller, wie viele seiner Kolleginnen und Kollegen, eine Führerstandsfahrt mit der Forchbahn: Er durfte die komplette Strecke, von Stadelhofen bis Esslingen, neben dem Lokführer sitzen. «Während dieser Fahrt wurde mir klar, was es alles an Infrastruktur braucht, damit eine Bahn wie die Forchbahn fahren kann», sagt Tobias Müller, um dann zu betonen: «Es braucht enorm viel.»

Seit dem Willkommensritual sind acht Jahre vergangen; jüngst feierte er sein Jubiläum. Wir treffen ihn heute oben auf der Forch, im Holzpavillon, wo er und sein Team dafür sorgen, dass die «Frieda», wie die Forchbahn in der Region liebevoll genannt wird, ihre Fahrgäste jeden Tag zuverlässig befördert.

In den acht Jahren ist viel passiert: Aus einem dreiköpfigen Infrastruktur-Team wurden 18 Mitarbeitende, aufgeteilt in vier Bereiche: Projektmanagement Fahrweg und Bahntechnik sowie Immobilien und Erhaltung Infrastruktur. Ein Grund dafür ist, dass grosse Investitionen nötig wurden, da sich die Lebensdauer der Eisenbahn-Infrastrukturen ihrem Ende zuneigt. Hinzu kommt die gesetzliche Vorgabe, Haltestellen barrierefrei zu gestalten. Daher wurde mit «Frieda 2030» ein Paket aus Investitionen geschnürt. Als erfahrener Projektleiter setzte Tobias Müller bereits einige Bauvorhaben daraus um, unter anderem die Sanierung der Haltestelle Spital Zollikerberg und Egg.

Zukunftssicher für bis zu 80 Jahre

Ein grosses Projekt brachte er vergangenen Sommer nach zwei Jahren Bauzeit erfolgreich und plangemäss zum Abschluss: die Sanierung des Tunnels Zumikon. Somit ist dieser zukunftssicher für die nächsten 50 bis 80 Jahre. Zu Beginn der Bauarbeiten sah sich Tobias Müller mit einer grossen Herausforderung konfrontiert. Er erzählt: «Der Bestandsplan entsprach nicht dem, was wir da draussen antrafen. Im Tunnel trat seitlich Wasser ein, was den Baugrund aufweichte. Und da die Bodenplatte tiefer war als im Plan angegeben, mussten wir für eine feste Fahrbahn mehr Beton einsetzen.» Dies störte zunächst den Fortschritt und verursachte Mehrkosten.

Doch wie konnte es dazu kommen? «Der Bestandsplan war aus dem Jahr 1970 und von Hand gezeichnet», erklärt der Projektleiter. «Wenn so etwas eintritt, muss ich Massnahmen treffen, um einen Verzug des Baus zu verhindern.» Das tat er damals auch, und so konnte der Bau ohne Verzug voranschreiten. Solche Unvorhersehbarkeiten als mögliche Risiken zu berücksichtigen, ist ein wichtiger Teil seiner Aufgaben.

Tobias Müller, Projektleiter Infrastruktur, arbeitet Bauprojekte für die Forchbahn aus und leitet diese.

Ein zusätzliches Projekt, das ihn in den nächsten Jahren beschäftigen wird, dreht sich um die Modernisierung der zwei Bahnhöfe Scheuren und Hinteregg sowie der Haltestelle Langwies und um den Stellwerkersatz Forch – vier Projekte, die neu unter dem Namen «Cluster 27» zusammengeführt werden. Es hat sich aufgrund seiner langjährigen Tätigkeit bei der «Frieda» und seiner Erfahrung anerboten, dass Tobias Müller hier die Rolle des Gesamtprojektleiters einnimmt.

Bei der Forchbahn schätzt er am meisten, dass «alle am gleichen Strick ziehen». «Wir haben sehr gute Leute, die Zusammenarbeit macht Freude. Ich stehe jeden Morgen gerne auf», sagt Tobias Müller, der seit 38 Jahren Projektleiter ist. Einige Jahre bevor er zur Forchbahn kam, war er selbstständig: Während 15 Jahren leitete er Infrastrukturprojekte für die Stadt Zürich. Die Selbstständigkeit gab er im Jahr 2012 auf, als seine Tochter zur Welt kam. «Ich hatte eine Sechs-Tage-Woche», erklärt er. Heute profitiert seine Familie von den geregelten Arbeitszeiten.

«Es ist ein schönes Gefühl zu wissen, dass man die Aufgabe der Forchbahn, den Personentransport, für viele kommende Jahre gesichert hat.»

Tobias Müller, Projektleiter Infrastruktur

Ein klassischer Werdegang

Was braucht es, um den Karriereweg von Tobias Müller einzuschlagen? Nach seiner Tiefbauzeichnerlehre habe er den Ingenieur HTL (heute Ingenieur FH) am Technikum Winterthur (heute ZHAW School of Engineering) gemacht, erzählt er. Das sei ein klassischer Weg, um ein Infrastruktur-Projektleiter zu werden.

Nach seinem Studium habe er zunächst jeweils im Auftrag verschiedener Bauherren gearbeitet und später, als er die Selbstständigkeit aufgab, auf die Bauherrenseite gewechselt. Tobias Müller erklärt, was das bedeutet: «Heute arbeite ich direkt für den Bauherrn. Ich habe eine ausgeprägtere Kontrollfunktion.»

Damit ist er auch näher an den Projekten, weshalb ihn jede Fertigstellung besonders mit Stolz erfüllt. «Es ist ein schönes Gefühl zu wissen, dass man alle Risiken gemeistert, die Infrastruktur modernisiert und die Aufgabe der Forchbahn, den Personentransport, für viele kommende Jahre sichergestellt hat», so Tobias Müller.

Am Anfang seiner Zeit bei der Forchbahn machte Tobias Müller eine Führerstandsfahrt mit der Forchbahn.

Pünktlicher und sauberer

Sein letztes grosses Vorhaben ist die Doppelspur Neue Forch–Forch. «Es ist der letzte Streckenabschnitt zwischen Stadelhofen und Forch, der aktuell noch einspurig verläuft. Die Doppelspur wird zukünftig für eine höhere Fahrplanstabilität auf dieser Strecke sorgen», erklärt Tobias Müller. Er ist überzeugt: «Die Forchbahn ist sauberer und pünktlicher als viele andere Bahnen – daran arbeiten wir jeden Tag, auch wenn es schwierig ist mit all den Baustellen.»

Das Doppelspur-Projekt wird voraussichtlich Ende 2029 fertiggestellt. «Um es neben meinen anderen Projekten zum Abschluss zu bringen, beabsichtige ich, über meine Pensionierung hinaus bei der Forchbahn zu arbeiten», so der 62-Jährige. Dadurch lässt sich ein Wechsel und ein Knowhow-Verlust vermeiden, was im Sinne der Forchbahn ist. Gleichzeitig kann Tobias Müller weiterhin seine bewährte Work-Life-Balance geniessen.

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