05.05.2023
Der Brunnenhofsaal war bis auf den letzten Platz gefüllt; über 100 Personen wollten aus erster Hand Informationen über das Projekt Waldburg. Im Rahmen des Investitionsprogramms «Frieda 2030» wird die Haltestelle saniert und gemäss Behindertengleichstellungsgesetz angepasst. Darin ist festgehalten, dass alle Publikumsanlagen des öffentlichen Verkehrs hindernisfrei zugänglich sein müssen – inklusive des stufenfreien Einstiegs in die Züge der Forchbahn. Im Zuge dieser Arbeiten werden ab Herbst 2025 notwendige Arbeiten am Gleisober- und -unterbau vorgenommen, von Gesetzes wegen geforderte Sicherheitsabstände umgesetzt und der Kundenkomfort verbessert. Gleichzeitig müssen die Werksleitungen unter der Kantonsstrasse erneuert und ein Radstreifen integriert werden.
Einleitend betonten Fritz Wolf, ehemaliger Präsident des Quartiervereins Zollikerberg und Mitorganisator der Informationsveranstaltung, sowie Gemeinderat Dorian Selz die Bedeutung der Forchbahn für den Zollikerberg. «Dank der ‹Frieda› sind wir in zehn Minuten am Stadelhofen; dieses Privileg haben die Einwohnerinnen und Einwohner von Witikon mit einer ähnlichen Lage beispielsweise nicht», sagte Selz. Der Bauvorsteher unterstrich das Anliegen der Zolliker Exekutive, dass die Haltestelle Waldburg bestehen bleibt, und tritt damit einzelnen Forderungen nach einer Aufhebung dieser Haltestelle entgegen.
Thomas Hirt, Gesamtprojektleiter bei der Forchbahn, und Marcel Thoma, Projektleiter des Ingenieurbüros Locher, zeigten auf, wie die Haltestelle saniert wird: «Wir bauen eine neue, breitere und rollstuhlgängige Personenunterführung sowie einen besseren Wetterschutz.» Dank Letzterem verteilen sich die Passagiere auch bei schlechtem Wetter auf der ganzen Perronlänge, was wiederum die Einsteigezeit massiv verkürzen wird. Wegen des Behindertengleichstellungsgesetzes und Sicherheitsvorschriften wird die Perronfläche verbreitert, was wiederum eine Verlegung der Forchstrasse nach sich zieht.
Auf besonderes Interesse stiessen die Ausführungen über die erste, sechs Monate dauernde Bauphase. In dieser kann die Forchstrasse wegen der Arbeiten an den Werkleitungen nur einspurig befahren werden; eine Lichtsignalanlage wird in dieser Zeit den Verkehr leiten. Während dieser sechs Monate greift ein Verkehrskonzept, das spezialisierte Verkehrsplaner aufgrund verschiedener Modelle erarbeitet haben. Zu dieser Engpasssteuerung gab es in der Fragerunde die meisten Wortmeldungen. So trug ein Teilnehmer die konstruktive Idee vor, eine Anwohnerkarte für das Quartier auszustellen, um den Bewohnerinnen und Bewohnern die Zufahrt jederzeit zu erlauben. Dieser Input wird in die weiteren Überlegungen integriert. Esther Meier, Co-Präsidentin des Quartiervereins, fasste während des Apéros die Gemütslage gut zusammen: «Die Lösung der Verkehrsführung gefällt mir zwar nicht, aber ich sehe auch keine bessere.»
Das Projekt wird ab dem 15. Mai 2023 während 30 Tagen auf der Gemeinde Zollikon öffentlich aufgelegt.