18.03.2022
Das erste schwere Unglück ereignete sich schon im zweiten Betriebsjahr am 26. Oktober 1914. Die NZZ berichtete am Tag darauf: «Oberhalb der Rehalp bei der Durchfahrt des Waldrandes geriet der Motorwagen ins Gleiten, da die Geleise mit feuchtem Herbstlaub übersät waren und die Bremsvorrichtungen offenbar durch eingeklemmtes Laub unwirksam wurden. Auf der Höhe der Trichtenhauserstrasse [sic] prallte der Zug auf den Wagen 151 der städtischen Strassenbahn auf, der vergeblich dem Zusammenstoss zu entrinnen suchte. […] Dicht hintereinander fuhren nun der städtische Wagen und der Forchbahnzug in ungehemmtem Laufe die etwa 1500 Meter lange Strecke bis zum Tramdepot Burgwies hinunter.» Bei der dortigen Weiche sprangen die Wagen aus den Gleisen. Der städtische Wagen kippte und kam quer über die Gleise zu liegen. Zwei Personen, die von den Wagen sprangen, kamen dabei ums Leben, 17 wurden verletzt. Bemerkenswert, dass die NZZ damals sämtliche Opfer namentlich nannte. So erfuhren die Leser auch: «Rudolf Frei und Hans Stamm befanden sich auf dem Wege zum Bahnhof, von wo sie zu ihren Truppenkörpern einzurücken beabsichtigten.» Die NZZ schrieb weiter: «Die Verletzungen sind glücklicherweise leichterer Natur, Knochenverletzungen wurden keine festgestellt.» Der Fahrweg wurde rasch geräumt und vom Militär bewacht, da sich «während des Nachmittags viele Hundert Neugierige» einfanden.
Die Forchbahn zog rasch Konsequenzen, wie im Geschäftsbericht 1914 nachzulesen ist: «Die in Bezug Laubfall gefährlichste Stelle bei der Waldburg ist abgeholzt und mit Nadelbäumen aufgeforstet worden. Die Motorwagen wurden mit einer Einrichtung versehen, welche es dem Wagenführer erlaubt, während der Fahrt, wenn nötig, die Bürsten herabzulassen, um die Schienen zu reinigen.»