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Forchbahn

«Ich freue mich darauf, mit der Forchbahn Geschichte zu schreiben»

23.01.2024

Der neue Forchbahn-Geschäftsführer Marc Rizzi schildert nach den ersten Wochen im Amt seine ersten Eindrücke, während Vorgänger Hanspeter Friedli per Ende Januar in den Ruhestand geht – und der Forchbahn trotzdem erhalten bleibt.

Die Forchbahn hat für die Pfannenstiel-Region eine grosse Bedeutung für die Mobilität. «Sie ist zentral und wichtig. Und sie ist den Leuten ans Herz gewachsen», betont Verwaltungsratspräsident Martin Wyss. Über 16'000 Personen pro Tag fahren mit der Forchbahn. «Rechnet man das um auf Autos, entspricht dies einer rund 40 km langen Autokolonne», rechnet er vor. Und die Passagierzahlen dürften in den nächsten Jahren mit der Eröffnung des Kinderspitals im Spitalcluster Balgrist weiter zunehmen. Entsprechend gross sind die Herausforderungen. Um die Forchbahn für die nächsten 50 Jahre fit zu machen, braucht es einen grossen Effort. Zahlreiche Projekte werden dazu in diesem Jahrzehnt geplant und umgesetzt. «Die Forchbahn wird von einer Erhaltorganisation zu einer Projektorganisation», erklärt Christoph Rütimann, seit zweieinhalb Jahren Direktor der Forchbahn. Gestartet hat diesen Prozess Hanspeter Friedli, der altershalber per Ende Januar in den Ruhestand tritt; vereinzelt wird er für Sondereinsätze weiterhin im Führerstand anzutreffen sein. Friedlis Nachfolge als Geschäftsführer der Forchbahn trat am 1. Januar 2024 Marc Rizzi an.

Knapp drei Wochen ist Rizzi nun im Amt und er hat in dieser Zeit «die grosse Verbundenheit der Bevölkerung und der Mitarbeitenden» mit der «Frieda» gespürt. Als er in seinem Umfeld von seinem Wechsel zur Forchbahn erzählt habe, hätte ihm alle gesagt: «Die ‹Frieda› fährt immer.» Diese Werte, die er in den ersten Wochen stark spürte, wolle er weiter pflegen. «Wir wollen ein attraktiver Arbeitgeber bleiben und natürlich auch Dienstleister für unsere Passagiere.» Vor allem aber soll die Forchbahn für die Zukunft gerüstet sein und das wird Rizzi in den nächsten Jahren fordern. Dazu zählen Projekte wie das neue Instandhaltungszentrum oder die Beschaffung von neuen Kursfahrzeugen.

Der markante Anstieg der Fahrgastzahlen bereits in den letzten Jahren lässt sich eindrücklich dokumentieren: Im Jahr 2000 beförderte die Forchbahn 4,3 Millionen Fahrgäste, 2011 – dem Eintrittsjahr von Hanspeter Friedli – waren es schon 5,35 Millionen und im vergangenen Jahr 5,9 Millionen. «Damit sind wir schon fast wieder auf dem Niveau des Rekordjahrs 2019», präsentiert Friedli aktuelle Zahlen. Im Jahr vor der Corona-Pandemie waren 6,2 Millionen mit der Forchbahn gefahren. Im Rückblick auf seine 13 Jahre bei der Forchbahn freut sich Friedli, der selbst regelmässig im Führerstand die «Frieda» pilotierte, nicht nur über die positive Entwicklung der Passagierzahlen. «Wir hatten nie einen Zugausfall wegen fehlendem Personal, auch nicht während Corona», sagt er nicht ohne Stolz. Und ebenso stolz hält er fest: «In den 13 Jahren gab es kaum Unfälle; Sicherheit war mir immer ein grosses Anliegen.» Ein Anliegen waren ihm auch zeitgemässe Haltestellen, wie er am Beispiel Spital Zollikerberg aufzeigte. Seit 2017 erhielt diese ein durchgehendes Perrondach und moderne Infrastruktur – inklusive eines Lifts. «Sicher, sauber und pünktlich unterwegs» so sein Credo.

Diese Werte will auch Marc Rizzi pflegen. «Ich bin als Bähnler gross geworden, habe schon als kleiner Junge mit einer Modelleisenbahn gespielt», erzählt er. Über die Rhätische Bahn, Kuoni und die Wynental- und Suhrentalbahn (heute: Aargau Verkehr) kam er zur Zürichsee Schifffahrtsgesellschaft. Nach acht Jahren auf dem Wasser zog es ihn wieder zurück zur Eisenbahn. «Ich bin stolz, mit dem eigenen Produkt zur Arbeit fahren zu können – mit dem Schiff war das etwas schwieriger», ergänzt er lachend. Und mit Blick auf die anstehenden Herausforderungen mit dem Investitionsprogramm «Frieda 2030» meint er: «Ich freue mich darauf, mit der Forchbahn Geschichte zu schreiben.» Selbst wird der neue Geschäftsführer übrigens – im Gegensatz zu seinem Vorgänger – nicht als Lokführer unterwegs sein. «Meine Frau ist Lokführerin; mein Fokus liegt auf der Organisation.»

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