27.03.2025
Machen andere Mitarbeitende einmal kurz Pause, trifft man seit September 2024 auch mal Sandra Feierabend am Schalter im Bahnhof Forch an. Gerade hilft sie einer Kundin, ihre Osterreisepläne zu konkretisieren und gibt Tipps zu möglichen Reisezielen, die bequem mit dem Zug oder per Nachtzug zu erreichen sind. Als Geheimtipp nennt sie «Budapest», wegen des vielfältigen kulturellen Angebots. Die passionierte Bahnfahrerin ist selbst gerne im Zug unterwegs und schätzt den direkten Kontakt mit den Kunden. Das ZVV-Contact in der Forch ist übrigens sieben Tage die Woche, jeweils von 5.00 Uhr bis 23.30 Uhr, geöffnet.
Hier kümmert sich Sandra Feierabend um die Anliegen der «Frieda»-Kundschaft. In den letzten Wochen klingelte das Telefon jedoch nicht nur wegen Ticket- und Gruppenreisewünschen, oft gab es auch Fragen und Anliegen rund um die nun beendete Vollsperrung zwischen Rehalp und Zollikerberg. «Ja, da war einiges los», verrät die Thurgauerin, die schon früh mit der Forchbahn in Kontakt kam. «Ich komme aus Münchwilen, und obwohl bei mir vor der Haustür die Frauenfeld-Wil-Bahn fährt, kenne ich die ‹Frieda› schon lange. Eine meiner besten Freundinnen wohnte in Scheuren, und so bin ich früher oft mit der Forchbahn gefahren.»
Dass sie einmal bei der Forchbahn arbeiten würde, hätte sie damals nicht gedacht. Ihre Karriere begann im Verkauf, führte sie dann in die Gastronomie, wo sie im Restaurant Concerto im St. Galler Kulturviertel als Restaurationsfachfrau arbeitete. Die 37-Jährige hat viele Facetten. Fast beiläufig erzählt sie: «Ich war Teil der Schweizer KFOR-Einheit, habe während Corona ein Handelsdiplom abgeschlossen und in Zürich eine Sprachschule geleitet.» Ihre vielfältigen Erfahrungen – darunter auch ihr Einsatz im Kosovo – haben ihr geholfen, in stressigen Situationen ruhig zu bleiben.
Heute ist sie Teamleiterin für Verkauf und Kundenberatung bei der Forchbahn. Ihre Aufgaben sind vielfältig, insbesondere die spezielleren Reisewünsche und der reibungslose Ticketverkauf über die verschiedenen Buchungsplattformen: «Jede Bahn hat ihr eigenes System, und man muss oft einen Trick kennen, um immer die beste Verbindung zum besten Tarif zu finden.»
Was schätzt Sandra Feierabend selbst an der Forchbahn? Sie rückt ihre Brille zurecht und erklärt: «Der persönliche Kundenkontakt und das breite Dienstleistungsangebot sind für mich einmalig.» Und das zeigt sich auch in den Zahlen: 2024 stieg der Bahnticketverkauf im Vergleich zum Vorjahr um 24 Prozent, der Anteil internationaler Buchungen sogar um 66 Prozent.
Das bedeutet natürlich mehr verkaufte Tickets und Anfragen für Sandra Feierabend und ihr Team. Wie schafft sie es, nach einem intensiven Arbeitstag abzuschalten? Sie wirft einen Blick auf das Hundekörbchen, in dem ihre australische Labradoodle Ronja schläft. «Spazieren mit meinem Hund bringt mich schnell auf andere Gedanken. Ich bin sehr dankbar, dass ich sie ins Büro mitnehmen darf. Nicht nur wegen ihrer Hündin ist Sandra Feierabend gerne draussen. Sie liebt es, zu wandern und die Natur zu geniessen. Und gibt es eine Traumdestination, die sie mit dem Zug erreichen möchte? «Ich wollte schon immer mal nach La Réunion, auch wenn man dieses französische Übersee-Département im Indischen Ozean nicht mit dem Zug erreichen kann. Aber über unsere Reiseveranstalter kann ich meinen Traum dennoch bei der Forchbahn buchen.» Schon klingelt wieder das Telefon, und Sandra Feierabend muss sich erneut den Reisewünschen der Forchbahn-Kundschaft widmen.